Patienteninformationen rund um die Schmerztherapie

Individuelle Schmerztherapie – Gemeinsam Wege aus dem Schmerz finden

Verständnis und Grundlagen der Schmerztherapie

Jeder Mensch ist einzigartig – mit eigenen Erfahrungen, Bedürfnissen und Vorstellungen von einer geeigneten Schmerztherapie. Viele wünschen sich verständlicherweise eine Tablette, die die Schmerzen beseitigt und die frühere Leistungsfähigkeit zurückbringt. Doch gerade bei chronischen Schmerzen ist der Weg meist komplexer. Unser Ziel ist es, Sie ausführlich zu beraten und gemeinsam mit Ihnen ein individuelles Behandlungskonzept zu entwickeln. Dabei möchten wir ehrlich sein: Eine Tablette allein reicht oft nicht aus. Eine erfolgreiche Therapie erfordert Ihre aktive Mitarbeit, denn chronischer Schmerz betrifft Körper, Seele und Umfeld gleichermaßen.

Selbstverständlich setzen wir – je nach Indikation und Wunsch – geeignete Medikamente ein. Diese werden individuell auf Ihre Situation und Ihre Beschwerden abgestimmt. Bestehende Therapien können angepasst oder ergänzt werden, stets in enger Absprache mit Ihnen.

Darüber hinaus ist Bewegung ein zentraler Bestandteil der Schmerztherapie: Ziel ist es, Muskulatur, Haltung, Beweglichkeit und Kondition wieder aufzubauen und so den Schmerz positiv zu beeinflussen. Dabei müssen Sie kein Leistungssportler sein. Schon regelmäßige, sanfte Aktivitäten wie Spazierengehen, Radfahren, Nordic Walking oder Schwimmen können viel bewirken – unabhängig von Alter oder Fitnesszustand. Wichtig ist, wieder Vertrauen in den eigenen Körper zu gewinnen und Schritt für Schritt aktiv zu werden. Unterstützend wirken Physiotherapie und Ergotherapie, die gezielt auf Ihre Bedürfnisse abgestimmt werden und helfen, Körperfunktionen zu stabilisieren und Schmerzen zu verringern.

Ganzheitlicher Ansatz und mentale Gesundheit

Viele Patientinnen und Patienten berichten, kaum noch zur Ruhe zu kommen oder sich ständig zu überlasten. Entspannungsverfahren sowie achtsame Bewegungsformen wie Yoga oder Qigong können helfen, Körper und Geist wieder in Einklang zu bringen.

Auch psychischer oder beruflicher Stress beeinflusst das Schmerzempfinden erheblich. Themen wie der Umgang mit zu hohen Ansprüchen, das Setzen von Grenzen oder umgekehrt das Überwinden innerer Blockaden sind daher wichtige Bestandteile der Schmerztherapie.

Manchmal braucht es Unterstützung, um neue Bewältigungsstrategien zu entwickeln oder belastende Gedanken zu ordnen. In solchen Fällen kann ein psychologisches Coaching oder eine begleitende Gesprächstherapie hilfreich sein. Ziel ist es, Wege zu finden, besser auf sich selbst zu achten, Stress zu reduzieren und einen gesunden Umgang mit den eigenen Grenzen zu lernen.

Wenn psychische Erkrankungen wie Depressionen hinzukommen, ist eine interdisziplinäre Zusammenarbeit mit Psychologinnen, Psychologen sowie Psychiaterinnen und Psychiatern besonders wichtig. Nur ein ganzheitlicher Behandlungsansatz, der Körper, Geist und Seele gleichermaßen berücksichtigt, kann dazu beitragen, chronische Schmerzen langfristig zu lindern und die Lebensqualität nachhaltig zu verbessern.

Prozedere: Anmeldung und Überweisung

Die Anmeldung erfolgt über eine Überweisung mit dem Vermerk „Spezielle Schmerztherapie". Bitte reichen Sie aktuelle Arztberichte, Medikamentenpläne sowie relevante Befunde zusammen mit der Überweisung ein. Nach Eingang der Unterlagen erhalten Sie von uns den Deutschen Schmerzfragebogen, den Sie bitte vor Ihrem ersten Termin ausfüllen und an uns zurücksenden.

Nach Sichtung aller Unterlagen vereinbaren wir mit Ihnen einen Termin zur Erstvorstellung. In diesem Gespräch wird gemeinsam das individuelle Therapiekonzept festgelegt. So stellen wir sicher, dass jede Patientin und jeder Patient optimal vorbereitet und individuell abgestimmt in die Behandlung startet.

Folgende Dokumente benötigen Sie, wenn Sie zum ersten Mal einen Termin im MVZ haben:

Damit wir uns optimal auf Ihren Besuch vorbereiten können, benötigen wir vor Ihrem ersten Termin folgende Unterlagen:

  • Ihre Versichertenkarte
  • Eine Überweisung Ihres Haus- oder Facharztes mit dem Vermerk „Schmerztherapie"
  • Aktuelle Befunde und Arztbriefe (ggf. inklusive Laborwerte und EKG)
  • Eine aktuelle Medikationsliste aller regelmäßig eingenommenen Medikamente
  • Eine Übersicht Ihrer bisherigen Behandlungen, Klinikaufenthalte sowie der behandelnden Ärztinnen und Ärzte bzw. Therapeutinnen und Therapeuten (z. B. Physiotherapie, Psychotherapie, Osteopathie, Heilpraktik)

Wichtig: Vor Ihrem ersten Termin erhalten Sie von uns den Deutschen Schmerzfragebogen. Bitte füllen Sie diesen sorgfältig aus und senden Sie ihn vorab an uns zurück – so können wir uns individuell auf Sie und Ihre Situation vorbereiten.

Haben Sie Fragen? Rufen Sie uns gerne an oder nutzen Sie unser Kontaktformular - wir unterstützen Sie bei allen Vorbereitungen rund um Ihren ersten Termin.