Therapiekonzepte in der Speziellen Schmerztherapie
Unsere ambulante Spezielle Schmerztherapie richtet sich an Menschen mit chronischen oder wiederkehrenden Schmerzen. Ziel ist es, Beschwerden individuell und gezielt zu lindern sowie Ihre Lebensqualität nachhaltig zu verbessern. Ein erfahrenes, interdisziplinäres Team aus Schmerzmediziner/-innen und algesiologisch weitergebildeten Fachassistentinnen begleitet Sie individuell und ganzheitlich.
Durch die enge Anbindung an das Klinikum Freising sowie unsere regionale und überregionale Vernetzung mit spezialisierten Schmerzzentren profitieren Sie von einer modernen, optimal abgestimmten Versorgung – kompetent, vernetzt und persönlich.
Ablauf der Speziellen Schmerztherapie
Damit Sie als Patient:in wissen, was auf Sie zukommt, hier eine grobe Übersicht:
- Erstgespräch / Anamnese: Wir nehmen uns Zeit und hören Ihnen genau zu. Dabei erfassen wir, seit wann Ihre Schmerzen bestehen, was sie verstärkt oder lindert, welche Behandlungen bereits erfolgt sind und welche Begleiterkrankungen oder Medikamente eine Rolle spielen. Auch Ihre Lebensumstände, psychische Belastungen und Ihr Alltag fließen in die Beurteilung mit ein, um ein ganzheitliches Bild zu erhalten.
- Vorherige Diagnostik: Je nach individueller Situation kommen bildgebende Verfahren wie MRT, CT, Röntgen oder Ultraschall sowie neurologische, orthopädische und labordiagnostische Untersuchungen zum Einsatz. Ergänzend können Funktionsanalysen helfen, die Ursachen der Schmerzen noch gezielter zu erkennen.
- Erstellung eines Therapieplans: Gemeinsam mit Ihnen wird beschlossen, welche Maßnahmen zum Einsatz kommen – medikamentös, physikalisch, interventionell, psychotherapeutisch etc.
- Therapieumsetzung / Monitoring: Die Behandlung umfasst regelmäßige Termine, bei denen Wirkung und mögliche Nebenwirkungen überprüft sowie der Therapieverlauf beurteilt werden. Wenn erforderlich, wird die Behandlung angepasst, um den bestmöglichen Erfolg zu erzielen.
- Nachsorge / Erhaltungsphase: Das Ziel der Behandlung ist es, ein dauerhaftes Schmerzmanagement aufzubauen, Rückfälle zu vermeiden und Ihre Lebensqualität langfristig zu erhalten und zu stärken.
Interdisziplinäre Schmerztherapie
Wir erstellen ein auf Sie zugeschnittenes Therapiekonzept, bestehend aus:
- Medikation
- Krankengymnastik/Physiotherapie
- Bewegungstherapie
- Entspannungsverfahren
- Psychosomatische Grundversorgung
Individuelle Gesundheitsleistungen in unserer Praxis
Neben den klassischen schmerztherapeutischen Behandlungen bieten wir in unserer Praxis zusätzliche individuelle Gesundheitsleistungen (IGeL) an.
Diese ergänzen die medizinische Therapie und können helfen, Schmerzen zu lindern, die Beweglichkeit zu verbessern und das allgemeine Wohlbefinden zu fördern.
- Stoßwellentherapie
- Infusionen mit Procain-Basen
- Infusionen mit Magnesium
- Infusionen mit Vitamin-B-Komplex
- Schmerzmittelinfusionen
- Infiltration mit lokalen Anästhetika
- Blutegel-Therapie
- Topische Therapieverfahren
- Fango
- TENS
- Kinesio-Taping
- Progressive Muskelrelaxation nach Jakobson
Was sind medizinische Cannabinoide – und wann werden sie eingesetzt?
Medizinische Cannabinoide sind Medikamente, die Wirkstoffe aus der Cannabispflanze enthalten – etwa THC, CBD oder Kombinationen davon. Sie wirken im Endocannabinoidsystem des Körpers und beeinflussen Schmerz, Entzündungen, Stimmung und Kopfschmerzregulation.
Nach § 31 Abs. 6 SGB V dürfen Cannabinoide nur verordnet werden, wenn andere, übliche Therapieformen keinen ausreichenden Erfolg gebracht haben oder nicht geeignet sind. Voraussetzung ist außerdem, dass eine schwerwiegende Erkrankung vorliegt und ein positives Nutzen-Risiko-Verhältnis zu erwarten ist.
Besonders diskutiert wird der Einsatz bei komplexen Schmerzformen, zum Beispiel bei neuropathischen Schmerzen (Nervenschmerzen), die auf herkömmliche Schmerzmittel schlecht ansprechen.
Verordnung von Cannabinoiden im MVZ Klinikum Freising:
Auch wenn der Genehmigungsvorbehalt für Cannabisarzneimittel grundsätzlich aufgehoben wurde, ist vor der Verordnung weiterhin ein Antrag auf Kostenübernahme bei der Krankenkasse erforderlich.
Erst nach der schriftlichen Zusage der Krankenkasse kann ein Cannabisarzneimittel auf Rezept verordnet werden.
Die Verordnung von Cannabisblüten erfolgt nur in begründeten Ausnahmefällen.
Privatrezepte ohne vorherige Genehmigung durch die Krankenkasse werden im MVZ Klinikum Freising nicht ausgestellt.