Procain-Basen-Infusionen

Procain wurde 1905 zugelassen und zuerst als Lokalanästhetikum verwendet. Heute wird es in der Neuraltherapie für die Behandlung von chronischen Schmerzen eingesetzt. Folgende Eigenschaften von Procain können zu einer Schmerzlinderung und Steigerung des Allgemeinbefindens beitragen:

Regulation des sympathischen Nervensystems (ausgleichende und beruhigende Wirkung)
Linderung von krampfartigen Zuständen der Muskulatur
Verbesserung der Muskeldurchblutung und antioxidative (entgiftende) Wirkung
Entzündungshemmung
Regulation einer Übersäuerung des Körpers (Säure Basen Haushalt)
Vitalisierung des Körpers (Abbau körperlicher und seelischer Stressfolgen, seelische Stabilisierung).

Der Schlüssel zur Schmerzlinderung: Die Kombination aus Procain und Bikarbonat

Bei chronischen Schmerzen kann die Fähigkeit des Körpers, den körpereigenen Säurebasenhaushalt auszugleichen, verloren gehen. Folge ist eine Übersäuerung des Körpers, was vermehrte Entzündungen im Körper sowie eine Beeinträchtigung der Funktion von Knochen und Bindegewebe zur Folge haben kann. Dadurch können chronische Schmerzen verstärkt sein. Zur Behandlung einer Übersäuerung des Körpers kommt Natriumhydrogencarbonat zum Einsatz. Es bereitet dem Procain eine ideale Wirkumgebung. Durch die gesteuerte Alkalisierung kann das Procain gezielter wirken und seine Wirksamkeit ist sogar verlängert.

Risiken und Nebenwirkungen
Wie bei allen Medikamenten sind Nebenwirkungen und Unverträglichkeiten möglich, jedoch sehr selten. Diese können sein:

Unwohlsein, Schwindel für kurze Zeit
leichte Benommenheit, Müdigkeit
Herz-Kreislaufreaktionen wie Herzklopfen, Hitzegefühl oder Blutdruckschwankungen
Allergische Reaktion mit Hautjucken bis hin zu sehr seltenen systemischen Reaktionen.

Die meisten unerwünschten Reaktionen klingen ohne Notwendige Behandlung ohne Nachwirkungen schnell ab, da Procain nur eine Halbwertszeit von ca 7 Minuten hat. Ebenfalls lassen sich unerwünschte Wirkungen durch Reduktion der Dosis vermeiden. Trotz der niedrigen Halbwertszeit kann die gewollte Schmerzlinderung jedoch Tage bis Monate anhalten.

Wie läuft die Infusion ab?

Die Gabe von Procain-Basen-Infusionen erfolgt intravenös und dauert ca 1,5 Stunden plus 30 Minuten Nachruhezeit. Sie liegen oder sitzen in dieser Zeit in einem bequemen, elektrisch verstellbaren Entspannungssessel.
Um etwaige Nebenwirkungen sofort zu erkennen, werden während der Infusion Blutdruck, Puls und EKG durch eine speziell ausgebildete Krankenschwester (Pain Nurse) überwacht, ein Arzt ist jederzeit verfügbar. Außerdem können wir durch unseren Standort direkt im Krankenhaus eine sofortige Notfallversorgung gewährleisten. Trotzdem dürfen Sie beruhigt sein - trotz diesen Sicherheitsmaßnahmen haben wir in unserer über 20 Jährigen Infusionserfahrung behandlungsbedürftige Nebenwirkungen bisher wirklich nur sehr selten erlebt.
Autofahren oder das Führen von schweren Maschinen ist am selben Tag allerdings nur bedingt erlaubt.
In der Regel werden Behandlungsserien von sechs Infusionen verabreicht. Eine Infusion pro Woche, die letzten drei Infusionen dann im zweiwöchigen Abstand.

Hinweis: Procainbaseninfusionen sind IGEL-Leistungen und werden auch bei chronischen Schmerzpatienten nicht von der gesetzlichen Krankenkasse übernommen. Private Kassen übernehmen die Kosten in der Regel.